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Protokollierung (Logging)

Yii bietet eine flexibles und erweiterbares Logfeature. Zu loggende (also zu protokollierende) Meldungen können einer Logstufe (engl.: log level) und einer Kategorie zugeordnet werden. Mit diesen Logstufen und Kategoriefiltern können bestimmte Meldungen jeweils an verschiedene Ziele, wie z.B. Dateien, E-Mails, Browserfenster etc., weitergeleitet werden

1. Loggen von Meldungen

Ein Logeintrag kann entweder mit Yii::log oder Yii::trace angelegt werden. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass Yii::trace nur im Debug-Modus loggt.

Yii::log($message, $level, $category);
Yii::trace($message, $category);

Beim Loggen einer Meldung muss eine Kategorie und eine Stufe angegeben werden. Die Kategorie ist ein String im Format xxx.yyy.zzz, ähnlich einem Pfadalias. Wenn eine Meldung zum Beispiel in CController geloggt wird, könnte man die Kategorie system.web.CController verwenden. Die Logstufe sollte einem der folgenden Werte entpsrechen:

  • trace: Diese Stufe wird von Yii::trace verwendet. Sie dient zum Nachverfolgen (engl.: trace) des Programmablaufs während der Entwicklungsphase.

  • info: dient zum Loggen allgemeiner Informationen.

  • profile: dient zur Performance-Analyse, siehe unten.

  • warning: dient für Warnhinweise.

  • error: dient für schwerwiegende Fehlermeldungen.

2. Routing von Logeinträgen

Mit Yii::log oder Yii::trace geloggte Meldungen werden im Speicher gehalten. Für gewöhnlich sollen diese im Browserfenster angezeigt oder in einem beständigen Speicher wie Dateien oder E-Mails gespeichert werden. Dies nennt man auch Routing von Logmeldungen (engl.: message routing), also das Weiterleiten der Einträge an bestimmte Zielorte.

In Yii wird das Routing von einer CLogRouter-Anwendungskomponente (sinngem.: Logmeldungs-Weiterleiter) übernommen. Sie verwaltet eine Reihe sogenannter Logrouten (engl.: log routes). Jede Logroute steht für ein einzelnes Log-Ziel. Meldungen, die über eine Logroute geschickt werden, können nach Stufe und Kategorie gefiltert werden.

Um das Logrouting verwenden zu können, muss die CLogRouter-Komponente installiert und frühzeitig geladen (engl.: preload) werden. Außerdem muss deren Eigenschaft routes (Routen) mit den von uns gewünschten Logrouten konfiguriert werden. Hier ein Beispiel für die nötige Anwendungskonfiguration:

array(
    ......
    'preload'=>array('log'),
    'components'=>array(
        ......
        'log'=>array(
            'class'=>'CLogRouter',
            'routes'=>array(
                array(
                    'class'=>'CFileLogRoute',
                    'levels'=>'trace, info',
                    'categories'=>'system.*',
                ),
                array(
                    'class'=>'CEmailLogRoute',
                    'levels'=>'error, warning',
                    'emails'=>'admin@example.com',
                ),
            ),
        ),
    ),
)

In obigem Beispiel gibt es zwei Logrouten. Die erste ist CFileLogRoute, welche Logmeldungen in einer Datei im Runtime-Verzeichnis der Anwendung speichert. Nur Meldungen, die der Stufe trace oder info angehören und deren Kategorie mit system. beginnt, werden gespeichert. Die zweite Route ist CEmailLogRoute, die Logmeldungen an die angegebene E-Mail-Adresse verschickt. Nur Meldungen mit der Stufe error oder warning werden verschickt.

Die folgenden Logrouten stehen in Yii zur Verfügung:

  • CDbLogRoute: speichert Logmeldungen in einer Datenbanktabelle.
  • CEmailLogRoute: schickt Logmeldungen an die angegebenen E-Mail-Adressen.
  • CFileLogRoute: speichert Logmeldungen in eine Datei im Runtime-Verzeichnis der Anwendung.
  • CWebLogRoute: zeigt Logmeldungen am Ende der aktuellen Webseite an.
  • CProfileLogRoute: zeigt Logmeldungen zur Performance-Analyse am Ende der aktuellen Webseite an.

Info: Das Logrouting wird am Ende des aktuellen Request-Zyklus beim Auslösen des onEndRequest-Events durchgeführt. Um die Bearbeitung des aktuellen Requests explizit zu beenden, rufen Sie CApplication::end() statt die() oder exit() auf, da CApplication::end() das onEndRequest-Event auslöst und somit Logmeldungen ordnungsgemäß geloggt werden können.

3. Filtern von Logmeldungen

Wie erwähnt, können Logeinträge nach ihrer Stufe und ihrer Kategorie gefiltert werden, bevor sie an eine Logroute geleitet werden. Dies geschieht, indem man die levels- und categories-Eigenschaften der entsprechenden Route setzt. Mehrere Stufen oder Kategorien sollten mit Kommas verbunden werden.

Da Logkategorien im Format xxx.yyy.zzz vorliegen, können man sie wie eine Hierarchie von Kategorien behandeln. In diesem Fall könnte man sagen, xxx ist die Elternkategorie von xxx.yyy, welche wiederum die Elternkategorie von xxx.yyy.zzz bildet. Man könnte daher xxx.* verwenden, um die Kategorie xxx und all ihre Kind- und Enkelkategorien darzustellen.

4. Loggen von Kontextinformationen

Auch zusätzliche Kontextinformationen, wie vordefinierte PHP-Variablen (z.B. $_GET, $_SERVER), die Session-ID oder den Benutzernamen können mitgeloggt werden. Dies erreicht man, indem man CLogRoute::filter auf einen passenden Logfilter weisen lässt.

Im Framework ist bereits der nützliche CLogFilter enthalten, der in den meisten Fällen als ein solcher Logfilter verwendet werden kann. Standardmäßig logt CLogFilter eine Logmeldung mit Variablen wie $_GET, $_SERVER, die oft wertvolle Informationen zum Systemzustand enthalten. CLogFilter kann auch so konfiguriert werden, dass allen zu loggenden Meldungen die Session-ID, der Benutzername, etc. vorangestellt wird. Dadurch kann die Suche nach bestimmten Einträgen bei einer globalen Suche beträchtlich vereinfacht werden.

Die folgende Konfiguration zeigt, wie man das Loggen von Kontextinformationen aktiviert. Beachten Sie, dass jede Logroute ihren eigenen Filter haben kann. Standardmäßig verwendet eine Logroute keinen Filter.

array(
    ......
    'preload'=>array('log'),
    'components'=>array(
        ......
        'log'=>array(
            'class'=>'CLogRouter',
            'routes'=>array(
                array(
                    'class'=>'CFileLogRoute',
                    'levels'=>'error',
                    'filter'=>'CLogFilter',
                ),
                ...andere Logrouten...
            ),
        ),
    ),
)

Mit Yii::trace können auch Informationen aus dem Aufrufstapel geloggt werden. Dieses Feature ist standardmäßig deaktiviert, da es die Performance negativ beeinflusst. Um dieses Feature zu verwenden, definieren Sie am Anfang Ihres Startscripts einfach die Konstante YII_TRACE_LEVEL mit einem Wert größer als 0 (und zwar bevor Sie yii.php einbinden). Yii hängt dann an jede Tracen-Eintrag den Dateinamen und die Zeilennummer des Anwendungscode an. Die Zahl in YII_TRACE_LEVEL gibt an, wie viele Ebenen des Aufrufstapels aufgezeichnet werden sollen. Diese Information kann speziell in der Entwicklungsphase sehr nützlich sein, da es uns hilft, den genauen Ort, an dem eine Meldung geloggt wurde, ausfindig zu machen.

5. Performance-Analyse

Bei der Performance-Analyse(engl.: performance profiling) handelt es sich um eine spezielle Logart. Mit ihr kann man die Zeit messen, die ein bestimmter Codeblock zur Ausführung benötigt und so den leistungsmäßigen Flaschenhals in einer Anwendung ausfindig machen.

Für die Performance-Analyse müssen die zu analysierenden Codeblöcke erst identifiziert werden. Mit folgenden beiden Methoden können Anfang und Ende jedes Blocks markiert werden:

Yii::beginProfile('blockID');
...Zu analysierender Codeblock...
Yii::endProfile('blockID');

wobei blockID eine eindeutige ID zur Identifizierung des Blocks darstellt.

Beachten Sie, dass Codeblöcke sauber verschachtelt werden müssen. Das bedeutet, dass sich zwei Blöcke nicht überschneiden dürfen. Sie müssen entweder auf der selben Ebene nebeneinander liegen, oder vollständig von einem anderen Codeblock umschlossen werden.

Um die Ergebnisse der Messung anzuzeigen, muss eine CLogRouter-Komponente mit einer CProfileLogRoute-Logroute installiert werden. Dies geht genauso wie beim normalen Logrouting. Die CProfileLogRoute-Route zeigt das Ergebnis der Analyse am Ende der aktuellen Seite an.

6. Analyse von SQL-Anweisungen

Performance-Analyse ist bei Datenbanken besonders sinnvoll, da SQL-Anweisungen oft den größten leistungsmäßigen Flaschenhals einer Anwendung darstellen. Man könnte die Zeit für die Ausführung einer SQL-Anweisung zwar auch messen, indem man manuell beginProfile- und endProfile-Ausdrücke an die passenden Stellen setzt. Es geht aber auch einfacher.

Wenn man CDbConnection::enableProfiling per Konfiguration auf true setzt, wird jede SQL-Anweisung gemessen. Mit der erwähnten CProfileLogRoute können die Ergebnisse leicht aufgegliedert nach den einzelnen SQL-Anweisungen und den dafür benötigten Zeiten angezeigt werden. Durch Aufruf von CDbConnection::getStats() kann man die Gesamtzahl aller SQL-Anweisungen sowie deren gesamte Ausführungszeit abfragen.

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